Zu viele Konzepte führen manchmal auch zu Konzeptlosigkeit
Pressemitteilung vom 30.06.2023
„Brauchen wir bald ein Konzept zur Umsetzung aller Konzepte?“, fragt CDU-Ratsherr Dr. Pascal Bothe und blickt in die von der Verwaltung vorgelegte Mitteilung zum CDU-Antrag „Masterplan Stadtentwicklung“. Auf sieben Seiten listet die Verwaltung angefangene Konzepte, Strategien und Machbarkeitsstudien auf, wie etwa: Wohnflächenkonzept 2017, Gewerbeflächenkonzept, Kleingartenentwicklungsplan (GS alt), Rahmenplan Jürgenohl, Lärmaktionsplan, Parkraumkonzept Innenstadt, Radverkehrskonzept, Masterplan Straßenbeleuchtung, Klimaschutzkonzept mit Klimaschutzmanager, Spielplatzsituationsbericht, Sportstättenentwicklungsplan, Kulturentwicklungsplan, Digitalisierungsstrategie der Stadt Goslar 2021-2025…
„Manchmal liegen Konzepte, Machbarkeitsstudien und Skizzen dann so lange in der Schublade, dass sie schon veraltet sind, wenn es denn losgehen sollte“, findet Bothe und ergänzt: „Als Finanzausschussvorsitzender traue ich mich kaum darüber nachzudenken, wie viel Geld für all diese Gutachten ausgegeben wurde. Ein Auftrag für ein Gutachten ist schnell raus, das Thema erst einmal besetzt – Umsetzung: folgt dann später!“. Nach Auffassung der CDU-Fraktion müsse nun eine stärkere Klammer um all die Themen gebildet werden: „Ein Masterplan 2040 für die städtebauliche Entwicklung Goslars als Gesamtbetrachtung aller Teildisziplinen ist notwendig und auch in Hinblick auf gesellschaftliche Entwicklungen überfällig. Die Teildisziplinen werden durch die Fachbereiche der Stadt Goslar umfangreich und gut abgearbeitet. Übergeordnete Betrachtungen werden mangels Klammerfunktionen nur nicht ausreichend betrachtet“, meint CDU-Fraktionschef Norbert Schecke und ergänzt: „Wir müssen bei vielen Dingen dann auch ins Tun kommen“.
Exemplarisch benennt die CDU-Fraktion den Wunsch der Verwaltung, dass 50.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie ausgegeben werden, wie die Kaiserpfalz attraktiviert werden kann. „Goslar kann stolz auf die Kaiserpfalz sein – und wir freuen uns, wenn das Besuchererlebnis noch verbessert werden soll. Wir finden jedoch, dass 50.000 EUR lieber direkt investiert werden sollten, statt in ein Gutachten oder Konzept“, sagt Bothe. Die Goslarer Kulturverwaltung habe kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, „Warum nicht in der Goslarer Kulturverwaltung einen Wettbewerb innerhalb des Kollegiums ausrufen, wer die beste Idee hat? Ich bin sicher, dass es hier viele, tolle Ansatzpunkte gibt“, schlägt Bothe vor. „Nicht zuletzt hat die Stadt Goslar ein MachMitHaus in bester Lage am Marktplatz eingerichtet – auch hier könnte man gezielt Ideen der Goslarinnen und Goslarer einsammeln“, ergänzt Schecke.