Antragsteller greifen Vorschlag des Stadtelternrats konstruktiv auf.

Am 06. November 2024 hatten die Ratsfraktionen von CDU, Grüne Partei 42 und Die LINKE sowie die Ratsherren Henning Wehrmann und Niklas Prause einen Ratsantrag zum Ausbau der Goetheschule und zur Aufhebung von Schulbezirksgrenzen in den Rat der Stadt Goslar eingebracht.

In den letzten Wochen entzündete sich an diesem Vorschlag eine emotionale Debatte, die von teils polemischen Kommentaren und auf die persönliche Ebene abdriftenden Äußerungen – insbesondere in Richtung des Stadtelternrates – überschattet wurde. 

Eine solche Art der politischen Auseinandersetzung lehnen wir ab! Sie wird dem für Kinder, Eltern und Schulleitungen bedeutendem Thema in keiner Weise gerecht.

In den letzten Wochen haben die Antragsteller intensive Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Dabei wurde die vom Stadtelternrat erarbeitete Idee, einen gemeinsamen Schulbezirk für Goetheschule, Schillerschule und Jürgenohlschule zu bilden und die übrigen Schulbezirke vorerst unangetastet zu lassen, positiv aufgenommen.

Die Einbeziehung der Worthschule in den neuen, großen Schulbezirk erübrigt sich, da diese Schule aufgrund der Konfessionsgebundenheit ohnehin über einen weitaus größeren Schulbezirk verfügt. Die Antragsteller kündigen einen entsprechenden Änderungsantrag zur Sitzung der Arbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung an.  

Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in der Stadt Goslar unterschreitet schon heute deutlich die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze in den Grundschulen. In den nächsten Jahren ist ein weiterer Rückgang der Schülerzahlen zu erwarten. Vor diesem Hintergrund erscheint es den Antragstellern sinnvoll mit dem Zusammenlegen von Schulbezirken die Wahlfreiheit der Eltern für die Grundschulen herzustellen.

Viele Schulanfänger aus der Innenstadt und den angrenzenden Bereichen müssen heute aufgrund der Festlegung der aktuellen Schulbezirksgrenzen in eine von ihrem Wohnsitz weiter entferntere Schule eingeschult werden und lange Schulwege in Kauf nehmen, da viele Straßen der Altstadt heute der Schillerschule zugeordnet sind. Dies führt auch dazu, dass selbst Geschwisterkinder z. T. nicht immer die gleiche Schule besuchen können. Mit der Wahlfreiheit für die drei Grundschulen wollen die Antragsteller das verändern. 

Allerdings kann die Goetheschule derzeit nicht alle Schülerinnen und Schüler in ihrem Einzugsbereich aufnehmen. Gerade für diese Schule ergibt sich aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen die Notwendigkeit, durch bauliche Erweiterungen, einen starken Grundschulstandort in der Innenstadt zu schaffen.

Damit Eltern die Chance haben, ihre Kinder in die nächstgelegene Schule einschulen zu lassen und die Innenstadt wieder attraktiver für junge Familien zu machen, braucht es einen solchen starken Grundschulstandort. 

Dass die Aufhebung von Schulbezirksgrenzen in der Praxis funktioniert, zeigen Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen oder Städte wie Wolfsburg, wo bereits 1995 die Schulbezirksgrenzen aufgehoben wurden.

Die Befürchtung, dass eine Schule stärker angewählt wird, als es ihre Aufnahme-

kapazität zulässt und somit ein Losverfahren eingesetzt werden muss, ist aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen eher nicht zu erwarten.

In der Regel, und aus der Erfahrung anderer Kommunen, ist davon auszugehen, dass ein hoher Anteil der Eltern die nächstgelegene Schule auswählen wird. Bei Abweichungen entfällt für Eltern das heute geltende Antragsverfahren, das bereits schon jetzt nicht immer zum Erfolg führt.

Den Antragstellern ist bewusst, dass bereits heute bestehende Probleme, wie Lehrermangel, Raumgrößen und Ausstattung der Schulen allein mit dem Wegfall der Schulbezirksgrenzen nicht gelöst, aber auch nicht verstärkt werden.

Dazu bedarf es anderer Maßnahmen, wie z. B. den Ausbau der Goethe-Schule sowie nachhaltige und vorausschauende Investitionen in die Schulinfrastruktur

Die Wahlfreiheit bei Wegfall der Schulbezirksgrenzen ermöglicht es den Eltern, die für ihren Nachwuchs optimale Schule auszuwählen. Gründe sind hierbei vielfältig, wie beabsichtigter Wohnungswechsel, gemeinsamer Schulbesuch von Geschwisterkindern, 

kurze Wege zur nächstgelegenen Grundschule, aber auch das Leitbild und pädagogische Konzept einer Schule. Dabei treten Schulen in einen sehr wohl gewünschten Wettbewerb untereinander, den es auch heute schon gibt.

Der von SPD und FDP nachträglich eingebrachte Änderungsantrag  bestätigt zudem die Auffassung von CDU, Grüne Partei 42, Die Linke und den Ratsherren Henning Wehrmann und Niklas Prause. Denn darin wird die erneute Veränderung der bestehenden Schulbezirksgrenzen gefordert. So sollen die Mauerstraße und die Rosentorstraße dem Schulbezirk der Goetheschule zugewiesen werden, während Kinder der Bäckerstraße weiterhin zur Schillerschule wandern müssen. Auch diesen Zuordnungswirrwarr gilt es abzuwenden.    

Mit besten Grüßen

CDU, Die Linke, Bürgerliste für Goslar und Vienenburg, GrünePartei42, Niklas Prause, Henning Wehrmann

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